An einem wunderschöner Sommermontag feiern wir den Abschluß des längsten Straßenpoesiefestivals der Welt, des BusBimSlam 2014! Scrollt nach unten und erlebt noch einmal die Highlights aller 23 Poetry Slams der letzten Wochen, aus der Sicht der jeweiligen Slammaster_innen!
Der Maurer Hauptplatz ist die traditionelle Endstation der BusBimSlamReise durch Wien und schon in Hietzing trifft Jimi Lend die beiden Strassenslamlegenden Christopher Hüttmansberger und Andi Pianka um gemeinsam standesgemäß mit der Bim Nr. 60 ans Ende der Stadt zu bummeln.
Dort angekommen steigt gerade Andi Plammer mit seinem wandernden Büchertisch aus dem Taxi und bald rollt auch schon Gerfried von den muskelstarken Heavy Pedals mit dem Equipment heran. Jimi stattet dem örtlichen Supermarkt einen Besuch ab und kommt mit einer Kühltasche voller Slammer_innenbier zurück, denn, so seine Philosophie, wenn man schon nicht nominiert wurde, hat sich jeder Beitrag im öffentlichen Dienst mindestens ein kaltes Bier verdient.
Im Cafe Marienkäfer findet sich eine vorerst dreiköpfige Jury und Lend eicht sie mit einem rhythmischen Text für den Weltfrieden ein.
Den Wettbewerb eröffnet der erst in dieser Saison frisch zur Dichter_innenrunde gestossene Gerhard mit einer Erzählung von zwei Hawaran im Schanigarten, die sich ihre Opfer zum Lästern auserlesen und mit ihren Blicken immer wieder an den viel zu kurzen Röcken junger Maiden hängen bleiben. Die Jury belohnt ihn mit 24 Punkten.
Danach Jonas der seinen Text dem Slam-Gott Klaus Lederwasch und dessen Bruder Karel widmet. Er berichtet vom Krakerich Octavian, der tief im Meer das Ozeanorchester dirigiert und schließlich an Land geschafft wird um von der Musikindustrie verheizt zu werden. 50 Ballettenten die Tango und Gangnamstyle tanzen, können nicht verhindern, dass eine Bim den jungen Poeten jäh stoptt. Er bekommt 28 Punkte
Startnummero 3 hat Andi Pianka. „Am Anfang war das Wort“, meint er und auf diesen Anfang folgt ein Wortschwall über die Halbvöllerei, die wegen Tierquälerei auf der Westautobahn Stromrechnungen bezahlt, damit wir alle Kinderzeugen zeugen können.
Er zieht mit 28 Punkten gleich.
Nun erschallt Pascal Optionals Stimme über den Maurer Hauptplatz. Eine Ode an Satzzeichen, von 2 Fragezeichen die zueinander gewendet einem Herz gleichen nimmt ihren Anfang bis er endlich zum Punkt kommt und das Jammern in Klammern setzt. Sein zweiter Text handelt von den weißen Fahnen zweier Immigrantinnen und den Hürden die sie in einem neuen Land zu bewältigen haben. 26. Punkte.
Nun setzt Jasmin das Mikrophon an und legt ihr suchendes Herz offen, das sie zu trösten versucht indem sie behauptet, dass Liebe nicht alles ist, das Herz, das das Konzept Zeit nicht begreift und sich verhakt. In diesem Moment schaut ihr ein Passant unvermittelt über die Schulter und sagt:“Alles Gelogen“, was die gerade sich der Welt öffnenden Sprecherin total aus dem Konzept bringt. Jimi greift ein und wirft dem Querulanten einige Belehrungen nach und Jasmin setzt ihren Auftritt mit einem weiteren Text über den Glauben fort. So hart ist die Straße, das Publikum würdigt ihren Einsatz mit 26 Punkten.
Yasmo setzt neue Maßstäbe. Sie lässt mit ‚Zug fährt ab‘ eine Ode an den BusBimSlam erschallen, bindet das Publikum mit Schlachtrufen ein und feierte den BusBimSlam als das beste was es gibt. 10.000 Kilo Wort sind der Jury 29 Punkte wert.
Danach Clara Felis die die Publikumsanimation mit ihrer Aufforderung zum Ausstrecken noch weiter treibt, bevor sie zum zurücklehnen und mal halblang machen rät, denn unsere Herzen schlagen sowieso, weil sie haben den Schlagdrang. In einem Freestylefurioso indem sie auch den BusBimSlam affirmiert beendet sie ihren Text und der österreichische Slamfunk vermeldet erstmal die Höchstwertung von 30 Punkten!
Simon Tomaz findet nach einem kurzen Maturagedicht in einen investigativen Text der die Suche nach 19.000.000.000 €uro behandelt. Ob wohl der Kärntner Scheich Uwe darüber bescheid weiß, ob es mit Einbürgerungen zu tun hat, oder ob die berühmten Draukrokodile das Geld gefressen haben? Man weiß es nicht, aber es gibt 26 Punkte.
Startnummero 9 Christopher Hüttmannsberger legt die imaginären Linien am Papier und vor Allem in den Köpfen frei. Wir seien selbst zu Grenzen geworden, während wir aber immer zum Glück auf andere zeigen können, die noch verbohrter sind. Hoffnung schöpft er darin, dass die Möglichkeit besteht gemeinsam etwas zu schaffen und wir Dämme aus Kies bauen. Auch er kommt auf 28 Punkte und steht damit im Finale.
Davor gibt sich Mister BusBimSlam Andreas Plammer zum 23. mal die Ehreh! & macht das Publikum mit seinem Klassiker ‚in dubio pro Reh‘ heiß fürs Finale.
Dafür werden noch 3 Jurysets ausgeteilt womit die Punktestände in ungeahnte Höhen zu wachsen vermögen.
Im Finale beginnen die 3 28er. Jonas startet mit einer nicht ganz so lustigen Seefahrt von Migranten über das wüste wütende Wellenmeer, dass mit der zuletzt sterbenden Hoffnung endet. 48 Punkte!
Andi Pianka kontert mit dem Neid des Papstes auf das weiße Kaninchen und von der Sehnsucht Gedanken fest zu halten ohne sie gefangen zu nehmen. 44 Punkte
Christopher erfreut mit Aufbauungsliteratur. Wir können bauen, meint er wir können es aber auch niederreissen. Das erbaute Publikum dankt mit 49 Punkten.
Zuletzt die beiden Gewinnerinnen der Vorrunde.
Yasmo mit ihrem berühmten und sehr erfolgreichen Text „Wo kommst Du her?“, in welchem sie der oft nervenden Frage nach ihrer Herkunft nachgeht, die sie aber auch ganz klipp und klar beantworten kann: „Straight outta Josefstadt“
BUSBIMBAM: 50! Punkte!
Clara Felis ist die letzte und nimmt uns am Ende aller Texte mit auf einer Reise ins Ungewisse die mensch aber mit voller Zuversicht in Angriff nehmen kann. „Komm mit Mensch“ sagt sie und endet wieder im Freestyle! Das Publikum kommt mit und gibt abermals 50! Punkte!
Aufgrund 1! Punktes Vorsprung in der Vorrunde gewinnt Clara Felis die Schlacht von Mauer und damit den 23. Bus Bim Slam!
Neben dem Milena Buch ‚Wien schön trinken‘ gewinnt sie auch ganz klasssich eine Flasche irischen Whiskey, den Mister Noah Huber nach den Feierlichkeiten des BBS #17 in Jimis Obhut gegeben (& vergessen) hatte.
Danach feierten wir noch chilligen Ausklang indem wir uns im Maurer Rathauspark vor Ort ein wenig flach legten und Slammer_innenbierchen kippten!
Danke Wir sind Wien! den Wiener Bezirksfestwochen!
Danke der Initiatorin El Awadalla!
Danke den Heavy Pedals!
Danke allen Zuschauerinnen und Zuschauern!
Danke allen Jurymitgliedern!
Danke der Polizei, dass sie uns in Ruhe arbeiten ließ!
Danke allem Blogleserinnen und Bloglesern!
Danke allen die diese Blogs auf ihren sozialen Plattformen sharen!
Danke Hermann Rumtiger für die schönen Photos des BBS #23
Love & Peace zum nächsten Jahr (hoffentlich!) Eure G.R.I.P.S
(Gemeinschaft zur Realisierung Internationaler Poetry Slams)